Mittwoch, 5. Juni 2013

Der Herold als Showmaster, der Quasi-Krieg, Ritterspiele light und die Variante „Hollywood“


 Über die Ritterturniere und wie sie im Mittelalter wirklich waren

Das Ritterturnier – auf Mittelaltermärkten oder auch in Filmen üben sie eine unglaubliche Anziehungskraft auf uns aus. Doch wie liefen die Ritterturniere zu damaligen Zeiten wirklich ab? Wir haben uns einmal auf Zeitreise begeben…

Die umständliche Einladung und der Herold als Showmaster

Ritterturniere waren geplante Kämpfe. Also sprachen zwei bis drei Wochen zuvor um das Land ziehende Boten offizielle Einladungen aus; heute müssen wir zum Glück keine Pferde mehr satteln, sondern erledigen das über Facebook. Am Turniertag zogen die Kämpfer in feierlicher Formation zum Kampfplatz; anschließend wurden die Ritter in zwei Mannschaften aufgeteilt. Der Herold war der Showmaster des Mittelalters, moderierte durch das Programm, stellte die Promis vor und präsentierte die zu gewinnenden Preise. Ähnlich wie ein Notar bei heutigen Castingshows, inspizierte er die Waffen und vergewisserte sich, dass niemand mit „gezinkten Karten“ spielte.

„Topp, die Wette gilt“

Statt „Topp, die Wette gilt“ rief der Herold zum Beginn der Ritterspiele mehrmals „À l’ascheviers chevaliers!“ und danach das Kommando „Laisseir les aller!“. Jetzt wurde die Schnur, die bislang die Gruppen getrennt hatte, fortgezogen und der Kampf begann ohne Schiedsrichter mit Lanzen und Schwertern als Hauptwaffen. Aber wie! Anders als wir das in „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“ geordnet und gesittet erleben, war das Ganze ein Hauen und ein Stechen: Wie auf einem Schlachtfeld konnten Gefangene gemacht werden, die sich dann gegen Lösegeld freikaufen konnten. Pferde, Waffen und Rüstung waren legitime Beute des Siegers. Es wird richtig gefightet, was das Zeug hielt, man nahm auch Verletzte und Tote in Kauf.

Buhurt – Ritterspiele light für die Damen des Adelshauses
Doch es gab auch die leichtere Version der Ritterspiele, den Buhurt zum Beispiel. Der gehörte zu den frühen Formen des Turniers. Hier wurde zwar auch mit Lanze, Schwert oder Kampfkolben gekämpft, aber diese Waffen waren allesamt stumpf. Der Buhurt war wohl mehr ein Paradestück, das die Ritter zu Ehren einer Dame oder einer hochstehenden Person aufführten.

Tjost: Die Hollywood-Variante - Zweikampf in voller Montur

Und jetzt kommen wir zu dem, was wir so gemeinhin aus Spielfilmen kennen und als Ritterspiele kennen gelernt haben: die Tjost. Sie war ein Einzelkampf zwischen zwei Rittern, der sich aus dem Buhurt entwickelte. Die Tjosts fanden vor dem eigentlichen Turnier statt. Gekämpft wurde zu Pferd und in voller Rüstung. Ziel war es, den entgegengaloppierenden Gegner mit der Lanze innerhalb der den Turnierplatz umfassenden Schranken entweder am Schild oder Hals zu treffen, um ihn aus dem Sattel zu werfen. Dabei waren auch diese Waffen abgestumpft und oft mit einem Turnierkrönlein versehen. Doch auch die Ritter reizten offenbar Extremsportarten (auch wenn damals noch kein Red Bull als Sponsor winkte und Flügel verlieh) und so wurden im Laufe der Zeit auch die Tjosts immer härter und mit immer schärferen Waffen geführt.

Doch egal, ob Buhurt oder Tjost: fasziniert bleiben wir trotzdem, auch wenn uns die Spielfilme wohl ein falsches Bild vorgaukeln, was sich im Mittelalter bei einem Ritterturnier tatsächlich abgespielt hat.

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